Blaue Gaumenfreuden: Unsere liebsten Blauschimmelkäse
Blauschimmelkäse ist nicht gleich Blauschimmelkäse. Zwar werden diese meist halbfesten Schnittkäse stets mit Edelschimmelkulturen geimpft und später mit Nadeln pikiert, damit die Edelpilze mit Sauerstoff versorgt werden und so ihr charakteristisches Aroma zu entwickeln. Doch beim Vergleich von Roquefort, Gorgonzola, Blue Stilton und Bleu de Brebis wird schnell klar: Hier sind deutliche Unterschiede zu schmecken.
Der Roquefort zählt übrigens zu den bekanntesten Blauschimmelkäsen. Er wird aus roher Schafmilch in und um das französische Dorf Roquefort-sur-Soulzon hergestellt – und das der Legende nach schon seit vielen tausenden Jahren. Sein französisches AOC-Siegel erhielt er da vergleichsweise spät, nämlich 1925, und war damit dennoch der erste Käse in Frankreich, dessen Ursprungsbezeichnung geschützt wurde. Während sein Teig weich und bröckelig ist und mit zunehmender Reifung sehr pikant schmeckt, ist zum Beispiel der ebenfalls sehr beliebte Gorgonzola eher cremig und oft sogar streichfähig. Er wird seit dem 11. Jahrhundert in Norditalien, vorwiegend in der Lombardei, hergestellt. Hier erzählt man sich, dass der Käse aus einem Missgeschick eines müden Melkers entstand, der sich von einer hübschen Magd verführen ließ und daher unaufmerksam die geronnene Milch vom Vorabend mit frischer Milch vermischte. So entstand eine neue Kreation, die auf unerwartete Begeisterung stieß.
Zu unseren heimlichen Favoriten unter den Blauschimmelkäsen zählt aber der Bleu de Brebis aus den Pyrenäen. Dieser wird aus reiner Schafmilch hergestellt und reift, anders als die meisten anderen seiner Verwandten, in Aluminiumformen. Dadurch entwickelt er eine fast durchsichtige Kruste und behält eine angenehm cremige, feine Textur sowie ein mildes Aroma. So gut, dass selbst Blauschimmel-Skeptiker nicht widerstehen können – schon gar nicht, wenn er in Begleitung der fruchtigen Beerenauslese vom Weinlaubenhof Kracher daher kommt.